Poetische Positionen

Poetische Positionen

Ulrike Almut Sandig liest aus 'ich bin ein Feld voller Raps...'

23.09.2016, 20:00 Uhr

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.


Es gibt viele Doppelexistenzen in der deutschen Gegenwartsliteratur, Autor*innen also, die sich in Lyrik und Prosa gleichzeitig tummeln. Ulrike Almut Sandig ist dabei eine der herausragendsten Vertreterinnen in der Disziplin des Genrespagats, ihre Erzählungs- wie Gedichtbände werden von der Kritik gleichermaßen gefeiert. Es gibt dabei ein Merkmal, dass sich durch ihre Texte zieht wie ein roter Faden: Allesamt sind sie fest im Hier und Jetzt verankert, in das plötzlich das Surreale Einzug hält.

In den Gedichten ihres neuen Bandes ich bin ein Feld voller Raps, verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt führt sie uns durch ein Foltergefängnis inklusive Waterboarding, auf die A14, vorbei an einem verunfallten Tiertransport, und lässt das Ich in einem sich wiederholenden Vexierspiel mit Identitäten immer wieder auf Ulrike und Almut treffen – bis wir schließlich in den grausamen-komischen Welten der Grimms landen: „wir befinden uns tief in der Zukunft der Märchen“, schreibt sie da, und transportiert auf der Höhe ihrer Fähigkeiten die unheimlichen und verstörenden Märchen in die Albträume unserer Gegenwart.

Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Moderation: Malte Kleinjung

Ulrike Almut Sandig, Jahrgang 1979, ist eine Klang-Virtuosin. Davon zeugen vor allem ihre Hörbücher, Hörspiele und preisgekrönten Gedichtbände. Aber auch in Sachen Prosa hat sie sich mit FLAMINGOS  einen Namen gemacht. 2012 erhielt sie dafür unter anderem den Droste-Förderpreis der Stadt Meersburg. Ulrike Almut Sandig lebt in Leipzig und Berlin.

Zum Tod von Harry Oberländer

Das Hessische Literaturforum im Mousonturm e.V. trauert um seinen langjährigen Mitarbeiter und Leiter Harry Oberländer, der 73-jährig in Bad Karlshafen verstorben ist. Einen Nachruf auf Harry Oberländer finden Sie hier.