Wenn man an einem längeren Manuskript arbeitet, ist man allein. Oder selbander mit dem Manuskript. Der Austausch mit anderen kann eine neue Perspektive und eine frische Energie bringen, die man dann in die einsame Klause mitnimmt. Ein Get-together zur Vergewisserung, dass/ob man auf dem richtigen Weg ist.

Manchmal steckt man beim Schreiben eines Romans bei der Entwicklung der Handlung fest; manchmal sucht man nach einer geeigneten Form für die Memoiren; manchmal ist man unsicher, was alles in einen Langessay passt; manchmal versucht man eine Kurzprosasammlung zu einem Buch zu formen.

Unsere Prosa-Werkstatt im Hessischen Literaturforum mit Olga Martynova bietet Gelegenheit zu einem Austausch in einer kleinen Gruppe, einer gemeinsamen Suche nach Möglichkeiten Ihres Textes, nach Lösungen für problematische Stellen.

Für wen ist das Seminar geeignet?
Es gibt universelle Probleme, mit denen alle Schreibenden konfrontiert werden, ungeachtet der Erfahrung oder der Anzahl der veröffentlichten Texte. Deshalb ist die Werkstatt für alle gedacht, die an kollegialem Austausch interessiert sind. Sie sollten auch bereit sein, sich mit den Texten der anderen zu beschäftigen.

So läuft die Werkstatt ab:

Anmeldung/Bewerbung: Reichen Sie bis zum 14. Januar bis zu 20 Normseiten Ihres Manuskripts sowie ein kurzes Exposé (maximal 2 Normseiten) ein. Eine Normseite umfasst 1800 Zeichen inkl. Leerzeichen.

Teilnehmer*innenzahl: bis zu vier

Kosten: Die Teilnahmegebühr beträgt EURO 450,- für drei Präsenzsitzungen (die Seminargetränke an den Workshoptagen inklusive). Reise- und Unterbringungskosten sowie Mahlzeiten müssen Sie selbst tragen. Ein Platz ist für eine Gebühr von EURO 150,- reserviert für eine Person, für die die Teilnahme sonst aus ökonomischen Gründen nicht möglich wäre. Bei der Anmeldungen bitten wir um eine kurze Begründung.

Am 28. und 29. März 2026 treffen wir uns zu einem ersten Werkstatt-Wochenende in Frankfurt. Die weiteren Sitzungstermine werden im September 2026 und im Frühjahr 2027 stattfinden. Die genauen Daten werden gemeinsam vor Ort festgelegt.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an info@hlfm.de. Hierhin können Sie sich auch für Rückfragen zum Seminar wenden.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Foto: © Alberto Novelli

Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Leningrad, wo sie in den 1980er-Jahren die Dichtergruppe »Kamera Chranenia« mitbegründete. 1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Von 1999 an schrieb sie literarische Texte auf Russisch und Deutsch. Seit 2018 schreibt sie nur noch in deutscher Sprache. Olga Martynova ist Vizepräsidentin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, außerdem Mitglied des PEN und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Für den Gedichtband Such nach dem Namen des Windes (2024) wurde Olga Martynova mit dem Peter-Huchel-Preis 2025 ausgezeichnet.