Lydia Lewitsch & Jana Scheerer

Lydia Lewitsch & Jana Scheerer

Lydia Lewitsch & Jana Scheerer

Skandal!

15.04.2024, 19:30 Uhr

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.


Noch nie wurde an der Universität Wien eine Professorin entlassen. Doch nun muss Miriam Behrmann, die Erzählerin in Lydia Lewitschs Debütroman, um ihre berufliche Zukunft bangen. Ihre Doktorandin Selina wirft ihr psychischen Missbrauch vor. Dabei hat Miriam, die sich ein Berufsleben lang gegenüber konservativen, männlichen Kollegen durchsetzen musste, ihr doch nur zu vermitteln versucht, was es braucht, um in der Wissenschaft erfolgreich zu sein.

Auch der Lehrstuhl von Nora Rischer scheint zu wackeln. Die Heldin in Jana Scheerers Roman sitzt gerade im Untersuchungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als sie von einem rassistischen Vorfall an ihrem Seminar erfährt. Wird sie jetzt gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bisher immer für linksliberal hielt?

Der Fall Miriam Behrmann und Die Rassistin sind nicht nur zwei extrem klug erzählte Campus-Romane, die einen kenntnisreichen Blick auf den Universitätsbetrieb werfen – es sind vor allem gelungene Gesellschaftssatiren, die sich trauen, die bestimmenden Diskurse unserer Gegenwart aus ungewohnter Perspektive zu erzählen, ohne dabei einfache Antworten zuzulassen.

Moderation: Christian Dinger

Eintritt:  € 5,-/8,-/12,- (pay as you wish)

Lydia Lewitsch wurde in Polen geboren. Unter dem zunehmenden Druck des kommunistischen Systems migrierten ihre Eltern mit ihr 1979 in die damalige Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik und Philosophie. Unter anderem Namen schreibt sie Essays zu literarischen und gesellschaftspolitischen Themen sowie wissenschaftliche Aufsätze für verschiedene nationale und internationale Zeitschriften. Der Fall Miriam Behrmann ist ihr erster Roman.

Jana Scheerer, geboren 1978 in Bochum, lebt in Berlin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Amerikanistik und Medienwissenschaft arbeitete sie als akademische Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Potsdam. Sie war Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin und wurde 2004 für ihr erstes Buch Mein Vater, sein Schwein und ich mit dem Literaturpreis Prenzlauer Berg ausgezeichnet. Mein innerer Elvis wurde für den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg nominiert und mit dem LUCHS ausgezeichnet.

Foto Jana Scheerer: © Maximilian Merz

Zum Tod von Harry Oberländer

Das Hessische Literaturforum im Mousonturm e.V. trauert um seinen langjährigen Mitarbeiter und Leiter Harry Oberländer, der 73-jährig in Bad Karlshafen verstorben ist. Einen Nachruf auf Harry Oberländer finden Sie hier.