Oliver Nachtwey

Oliver Nachtwey

Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne

25.10.2016, 20:00 Uhr

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.


Fahrstuhl oder Rolltreppe? Das ist nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit. Wenn Soziologen im Spiel sind, kommen sie, je nach Transportmittel, zu unterschiedlichen Beschreibungen der Gesellschaft. Der Fahrstuhl des Wirtschaftsbooms, in dem alle Klassen einen gemeinsamen Aufstieg erlebt haben, wurde ausrangiert. Jetzt finden wir uns, so der erhellende Bildwechsel von Oliver Nachtwey, auf der Rolltreppe wieder. Für manche geht es weiterhin nach oben. Immer mehr Menschen aber beschleicht das Gefühl, gegen die Fahrtrichtung zu laufen. Wie sehr sie sich auch anstrengen – die nächste Etage kommt nicht in Sicht. Mit Glück bleiben sie, wo sie vorher schon waren. Davon können diejenigen, die es abwärts trägt, nicht einmal mehr träumen. Leichthändig erklärt Nachtwey die Ursachen dieser Abstiegsgesellschaft. Und er zeigt, inwiefern sich der vielerorts breitmachende Unmut aus ihr speist. Die Gruppen, die diesen Unmut artikulieren, sollte man kennen. Denn das Aufbegehren in der regressiven Moderne hat gerade erst begonnen.

Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Moderation: Malte Kleinjung

Dr. Oliver Nachtwey, geboren 1975, studierte Volkwirtschaftslehre in Hamburg. 2008 wurde er in Göttingen mit einer Arbeit über die „Marktsozialdemokratie“ promoviert. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. Arbeits- und Industriesoziologie sowie vergleichende Kapitalismusforschung.

Zum Tod von Harry Oberländer

Das Hessische Literaturforum im Mousonturm e.V. trauert um seinen langjährigen Mitarbeiter und Leiter Harry Oberländer, der 73-jährig in Bad Karlshafen verstorben ist. Einen Nachruf auf Harry Oberländer finden Sie hier.