Tobias Ginsburg

»Die letzten Männer des Westens«

19:30

Was haben FDP-nahe Männerrechtler, hasszerfressene Incels, neurechte Rapper und neokonservative Netzwerker gemeinsam? Sie alle eint der Hass auf Frauen und das ewige Mantra, der westliche Mann sei durch die moderne Gesellschaft zum unterdrückten und verweiblichten Opfer geworden, das letztlich vom Aussterben bedroht sei. Misogynie ist der ideologische Kitt, der die unterschiedlichsten Milieus miteinander verbindet und rechtsextremes Gedankengut bis weit ins bürgerliche Lager hinein anschlussfähig macht.

Tobias Ginsburg hat viele Monate undercover zu diesem Thema recherchiert. Er war zu Gast in rechtsradikalen Burschenschaften und bei Trump-Fans in den USA, hat mit Identitären Bier getrunken und sich von Männer-Coaches beraten lassen, um schließlich in Polen auf ein internationales Netzwerk antimoderner Fundamentalisten zu stoßen.

Mit Die letzten Männer des Westens hat Ginsburg ein Buch geschrieben, das nicht nur verstörend und aufschlussreich ist, sondern auch unterhaltsam und zuweilen sogar unglaublich komisch – wenn auch das Lachen bei der Lektüre meist im Halse stecken bleibt.

Moderation: Christian Dinger

Tobias Ginsburg, Jahrgang 1986, ist Autor und Regisseur. Er studierte Dramaturgie, Literaturwissenschaft und Philosophie. 2016 war er Fellow des Hanse-Wissenschaftskollegs, 2020 erhielt er das Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung.