Ines und Elias sind Halbgeschwister. Seit ihrer Kindheit sind die beiden sich auf eine Art nah, die so innig wie radikal manipulativ ist, spätestens dann, wenn Ines einen neuen Liebhaber hat, der sich mit Elias’ Eifersucht konfrontiert sieht. Und Ines? Sie ist keineswegs Opfer, sondern spielt dieses Spiel mit, denn niemandes Liebe ist reiner als jene von Elias. Als dieser zum Weihnachtslockdown 2020 schließlich seinen eigenen Partner Carl einlädt, entwickelt sich zwischen den dreien ein toxisches Kammerspiel, das tief hineinführt in ein Netzwerk aus Misogynie und Rassismus.
Mit seinem neuen Roman Vier Tage, drei Nächte spinnt Norbert Gstrein jene Motivketten und Fragen weiter, die wir bereits aus seinen letzten Büchern kennen: Wer sind wir? Wie sind wir geworden, was wir sind – und welche Schuld haben wir auf diesem Weg auf uns genommen?
Moderation: Christoph Schröder
Norbert Gstrein, 1961 in Tirol geboren, lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für sein literarisches Werk wurde Gstrein unter anderem mit dem Alfred-Döblin-Preis, dem Uwe-Johnson-Preis, dem Anton-Wildgans-Preis und dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2021 sein Roman Der zweite Jakob, mit dem er für den Deutschen Buchpreis nominiert war.
Christoph Schröder, geboren 1973, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie. Er ist Autor und Kritiker, sowie Dozent für Literaturkritik an den Universitäten Frankfurt am Main und Köln. Schröder lebt in Frankfurt am Main.