Asiatisch gelesene Menschen bleiben in unserer Gesellschaft weniger sichtbar als andere migrantische Communities. Ihre Geschichten werden nicht erzählt, obwohl sie den größten Anteil der Gastarbeiter in der DDR gebildet haben. Über anti-asiatischen Rassismus wird kaum gesprochen, obwohl er, wie Beispiele von Lichtenhagen bis zur Corona-Pandemie zeigen, ein gesellschaftlich prävalentes Problem ist.
In Das Ende der Unsichtbarkeit spürt Hami Nguyen anhand ihrer Familiengeschichte diesen Phänomenen nach. Als Kind eines Vertragsarbeiters flüchtete sie mit ihrer Mutter 1991 aus Vietnam nach Deutschland. So präzise wie eindrücklich erzählt sie von Ausgrenzungserfahrungen aufgrund ihres Aussehens, von der ständigen Angst vor der Abschiebung, von bitterer Armut. Und nicht zuletzt stellt sie die Frage danach, woher diese Unsichtbarkeit stammt und was Rassismus und Klassenzugehörigkeit miteinander zu tun haben
Moderation: Nava Zarabian
Mit freundlicher Unterstützung durch den Ullstein Verlag.
Hami Nguyen ist 1989 in Vietnam geboren und 1991 mit ihrer Mutter nach Deutschland geflohen, wo ihr Vater als Vertragsarbeiter in der DDR gearbeitet hatte. Sie studierte VWL, Soziologie und Politikwissenschaften in Halle/Saale und Luzern. Sie arbeitet als Referentin in der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt/Main und setzt sich als Aktivistin unter @hamidala_ für eine gerechtere Gesellschaft ein.
Nava Zarabian ist Bildungsreferentin und leitet ein Projekt zum Thema Hate Speech bei der Bildungsstätte Anne Frank.