Glenn Bech

»Ich erkenne eure Autorität nicht länger an«

19:30

»glaubt ihr ich genieße es mein Leben damit zu verplempern / für meine eigenen Menschenrechte zu kämpfen?«, fragt ein aufgebrachtes Ich und setzt damit den Ton für ein Manifest, das sich leidenschaftlich gegen die Homophobie und die Ignoranz einer Klassengesellschaft stemmt, die von sich behauptet, Vorurteile längst überwunden zu haben.

Ich erkenne eure Autorität nicht länger an wurde in Dänemark zum Überraschungserfolg und liegt nun in der deutschen Übersetzung von Andrea Paluch vor. Glenn Bech, der als neuer Edouard Louis gehandelt wird, erzählt auf eindrückliche Weise vom Schwulsein in der Provinz, von Klassenunterschieden und vom Aufwachsen in einer dysfunktionalen Familie. Die Form, die Bech dafür wählt, ist allerdings eine ganz und gar neue: In Versen gesetzt und in direkter, unverblümter Sprache bewegt sich sein Manifest zwischen politischer Lyrik, Autobiographie und Essay – und erzeugt einen Sog, dem man sich kaum entziehen kann.

Moderation: Justus Carl

Lesung: Yannick Sturm

In Kooperation mit dem Institut für Skandinavistik der Goethe-Universität Frankfurt, dem Institut für Germanistik der Universität Kopenhagen sowie dem dänischen Forschungsministerium.

Glenn Bech, geboren 1991, studierte Psychologie an der Universität von Aarhus und besuchte danach bis 2019 die Schriftstellerschule. Im Januar 2021 erschien sein Debut-Roman Farskibet (Vaterschaft), der Glenn Bech in Dänemark schnell zu einem bekannten Autor machte. Das im September 2022 erschienene Manifest Ich erkenne eure Autorität nicht länger an ging in Dänemark durch die Decke und wurde von der Presse frenetisch begrüßt.

Justus Carl arbeitet freiberuflich als literarischer Übersetzer aus dem Dänischen, Schwedischen und Norwegischen. Für seine Arbeit wurde er unter anderem mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds sowie des Literarischen Colloquiums Berlin geehrt.

Yannick Sturm studiert Schauspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt.