Der Bettina-Brentano-Preis wurde 2024 von der Dr. Karl und Lore Nebendorf-Stiftung ins Leben gerufen. Erster Preisträger der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung ist der Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Musiker Michael Lentz für seinen 2023 erschienen Band Chora sowie sein bisheriges Gesamtwerk.
Der Preis soll jährlich herausragende Leistungen der Gegenwartslyrik würdigen. Er erinnert an die in Frankfurt geborene Schriftstellerin und Herausgeberin, die gemeinsam mit ihrem Bruder Clemens und ihrem späteren Ehemann Achim von Arnim eine der prägenden Figuren der deutschen Romantik wurde. Er verweist damit auf das literarische Erbe der Stadt Frankfurt sowie der gesamten Region, in der die Familien Brentano und von Arnim wirkten, und hat sich nicht zuletzt zur Aufgabe gemacht, diese lebendige Kulturlandschaft nachhaltig und langfristig zu stärken.
Die Jury besteht derzeit aus Barbara Bingel (Literaturvermittlerin und Vorsitzende der Horst Bingel-Stiftung für Literatur e.V.), Beate Tröger (Literaturkritikerin) sowie Dr. Jan Wilm (Schriftsteller, Übersetzer und Literaturwissenschaftler).
Organisatorisch begleitet wird der Preis vom Stiftungsmanagement der Commerzbank AG sowie vom Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V.
Musikalische Begleitung des Abends: Gregor Praml
Eintritt frei (Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung über bjoern.jager@hlfm.de)
Michael Lentz, 1964 in Düren geboren, lebt und arbeitet als Schriftsteller sowie Professor für Literarisches Schreiben in Berlin und Leipzig. Für seine Erzählung „Muttersterben“ erhielt er 2001 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Veröffentlichung des gleichnamigen Bandes markierte schließlich auch den Durchbruch bei der Literaturkritik.
Es folgten u.a. die Romane Pazifik Exil (2007), Schattenfroh. Ein Requiem (2018) sowie Heimwärts (2024) und die Lyrikbände Aller Ding (2003), Offene Unruh: 100 Liebesgedichte (2010) und Chora (2023). Darüber hinaus ist Michael Lentz Verfasser zahlreicher Hörspiele und widmet sich als Herausgeber u.a. Werken von Franz Mon, Ror Wolf, Oskar Pastior und Helga M. Novak.
Für sein bisheriges Werk erhielt er zahlreiche Preise, u.a. den Preis der Literaturhäuser (2005), den Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2012), sowie Stipendien in der Casa Baldi, der Villa Aurora und dem Künstlerhaus Villa Waldberta.