»Er steckt die Stöpsel in die Ohren und öffnet Spotify, auf der Suche nach einem Soundtrack für den Gang zur Station. Etwas Ekstatisches, Kathartisches, Romantisches. Etwas, um in ebendiesem Augenblick sein Leben einzufangen.«

London 2019. Es ist der heißeste Sommer, den es je gab, und es ist ein Sommer, nach dem sich alles ändern wird. Maggie erwartet ein Kind von Ed, und weil beide kein Geld haben, steht der Umzug in die Peripherie an, heraus aus der verschimmelten Wohnung – aber eben auch heraus aus der City. Während Maggie Kisten packt, spürt Ed einer verborgenen Sehnsucht nach, die ihn mit der Frage konfrontiert, welches Leben er leben will. Phil, ein Freund aus Eds Kindheit, ist hemmungslos verliebt in seinen Mitbewohner Keith, der jedoch schon vergeben ist – was nicht heißt, dass er nicht regelmäßig mit Phil schläft. Und dann taucht Rosaleen auf, Phils Mutter, die an Krebs erkrankt ist und Phil persönlich von der Diagnose erzählen will. Aber das Wochenende steht an, und mit dem Wochenende eine letzte Party.

Oisín McKennas Debüt Hitzetage blickt auf eine Handvoll Freunde, die vor radikalen Umbrüchen stehen. McKenna erzählt von einer Generation, die kaum noch über die Runden kommt, von einem gestrandeten Wal, von queerem Begehren, von Abschieden und neuen Anfängen, und er tut das so sexy und elektrisierend, so rauschhaft und zart wie nur jemand erzählen kann, der nicht weniger will als alles. 

Moderation: Jan Wilm
Lesung der dt. Texte: Anton Weil