Elias Hirschl

»Schleifen«

19:30

»Franziska Denk hatte die Pest. Schon wieder.«

 

Franziska Denk wächst im Umfeld des Wiener Kreises auf und leidet an einer mysteriösen Krankheit: Jedes Symptom, von dem sie hört oder über das sie liest, bekommt sie automatisch selbst. Ein unbedachtes Wort kann sie für Tage ans Bett fesseln, die Lektüre des falschen Buchs sie in Lebensgefahr bringen. Erst die Beschäftigung mit toten Sprachen verschafft ihr nach und nach Linderung. Im jungen Mathematiker Otto Mandl findet Franziska schließlich einen Seelenverwandten, der mit der konventionellen Art des Denkens ebenso wenig anfangen kann wie sie. Gemeinsam treiben sie ihre Forschungen voran und begeben sich auf die Suche nach einer perfekten Sprache.

Mit Schleifen hat Elias Hirschl einen gleichermaßen klugen und urkomischen Roman geschrieben, der uns in einem wilden Ritt durch die Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts führt. Dabei verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen historischer Realität und wilder Phantasie – es wird auch ganz grundsätzlich unsere gewohnte Art zu denken und zu sprechen auf den Kopf gestellt. So hätte Wittgenstein geschrieben – wenn er nur annährend den Humor eines Hirschl gehabt hätte.

Moderation: Christian Dinger

Elias Hirschl
© Petra Weixelbraun

Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren. Er ist Autor, Musiker, Slam Poet und schreibt für Theater und Radio. 2020 erhielt er den Reinhard-Priessnitz-Preis und 2022 den Publikumspreis beim Bachmannpreis. Zuletzt erschienen bei Zsolnay die Romane Salonfähig (2021) und Content (2024). Elias Hirschl lebt in Wien.