Alban Nikolai Herbst gehört zu den produktivsten Schrifstellern der Gegenwart. Seit seinem Debüt Marlboro 1981 sind zahlreiche Romane, Gedichtbände und Hörspiele erschienen, die einen bemerkenswerten Spagat wagen: Untrennbar werden in der Prosa Erzählverfahren des Realismus und der Postmoderne miteinander verknüpft, während Herbst in der Lyrik mit Traditionsbewusstsein auch auf antike und neoklassizistische Formen zurückgreift.
Neben der Arbeit an neuen Texten wie dem in diesem Jahr bei diaphanes erschienen Gedichtzyklus Die Brüste der Béart widmet sich Alban Nikolai Herbst seit einigen Jahren auch der Überarbeitung bereits erschienener Bücher wie In New York oder Wolpertinger oder Das Blau, die als revidierte Neuausgaben u. a. im Elfenbein Verlag und bei Arco erschienen sind.
Im Rahmen einer Werkschau wollen wir gemeinsam mit Alban Nikolai Herbst und seiner Lektorin Elvira M. Gross auf mehr als 40 Jahre Literaturgenese zurückblicken.
Moderation: Elvira M. Gross
Alban Nikolai Herbst wurde 1955 in Refrath, Nordrhein-Westfalen, geboren. Er publiziert seit 1981 und lebt seither – abgesehen von einem fünfjährigen Zwischenspiel als Aktien- und Devisenbroker – als freier Schriftsteller. Mit seinem 1000-seitigen Roman Wolpertinger oder Das Blau und der Anderswelt-Trilogie wurde er als Dichter der deutschen Postmoderne bekannt und erhielt u. a. den Grimmelshausen- sowie den Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar.
Elvira M. Gross wurde 1973 in Klagenfurt geboren. Sie studierte Sprache und Literatur in Wien und Paris. Gross ist Texterin, Sprecherin und Lektorin mit den Schwerpunkten österreichische/französische Literatur, interdisziplinäre Projekte, Kunst und Philosophie. Sie arbeitet als freie Kulturjournalistin, Kommunikationsberaterin und Übersetzerin.