***Tickets erhalten Sie über den Webshop der Romanfabrik.***
Er war »einer, der einen Zauberschlüssel in der Hand hielt«, schreibt der Kritiker Paul Jandl über Oleg Jurjew. Seine Gedichte verschaffen uns Zugang zu Räumen, die uns vorher unbekannt waren und lassen uns die Welt in einem anderen Licht wahrnehmen als vor der Lektüre. Und doch blieb dem deutschsprachigen Publikum vieles aus dem Werk des 2018 verstorbenen Dichters bislang verschlossen. Zeit seines Lebens schrieb Jurjew Lyrik ausschließlich auf Russisch, und auch wenn viele seiner Texte ins Deutsche übertragen wurden: Der Großteil der Gedichte blieb unübersetzt.
Nun haben Olga Martynova und Daniel Jurjew mit Verse vom himmlischen Drucksatz (Elif Verlag) einen Band herausgegeben, der auch diese Räume auf besondere Weise zugänglich macht: Sie haben eine Vielzahl an russischsprachigen Dichter*innen gebeten, ihre Lieblingsgedichte von Oleg Jurjew auszuwählen und diese Auswahl jeweils in einem kurzen Essay zu begründen. Die Übertragung der Gedichte erfolgte dann durch eine mindestens ebenso illustre Vielzahl an deutschsprachigen Lyriker*innen, von denen viele dem Autor freundschaftlich verbunden waren. Entstanden ist so ein beeindruckendes lyrisches Kollektivwerk, das nicht nur einen großen Vertreter der Sprachkunst feiert, sondern auch die Sprache selbst.
Vorgestellt von Daniel Jurjew und Olga Martynova mit Julia Grinberg, Nils Fabian Brunschede und Marcus Roloff.
In Kooperation mit der Romanfabrik.
Oleg Jurjew kam 1959 in Leningrad zur Welt. Seit 1991 lebte er mit seiner Frau, der Autorin Olga Martynova und seinem Sohn, dem Übersetzer Daniel Jurjew, in Frankurt am Main. Seine Texte sind ins Deutsche, Französische, Englische, Italienische, Tschechische, Polnische und Bulgarische übersetzt. Im Juli 2018 starb Oleg Jurjew in Frankfurt am Main.